Immobilienfinanzierung: Immobilienbesitzer mit laufenden Krediten nutzen unerwartete Wirtschaftsentwicklungen nicht optimal

Viele Immobilienbesitzer mit laufenden Krediten beschäftigen sich zu spät mit ihrer Anschlussfinanzierung. „Darlehensnehmer verschenken Geld, weil sie Zinstiefs ungenutzt lassen, die sich lange vor dem Ende der Zinsbindung ergeben“, sagt Kai Oppel vom Baugeldvermittler HypothekenDiscount. Unerwartete konjunkturelle Entwicklungen führen immer wieder zu Zwischentiefs bei Immobilienkrediten – die sich beispielsweise durch Forward-Darlehen nutzen lassen.

Darlehensnehmer sollten die Zinsentwicklung bis zu drei Jahre vor dem Zinsbindungsende beobachten und Zinsschwankungen nutzen. Immobilienbesitzer, die im Jahr 2000 einen Immobilienkredit mit zehnjähriger Zinsbindung aufgenommen haben, sollten ihre Anschlussfinanzierung nicht erst im Jahr 2010 regeln. „Für viele Darlehensnehmer ist es etwa wesentlich günstiger, die Anschlussfinanzierung im aktuellen Zinstief über einen Forward-Kredit abzuwickeln“, erläutert Oppel. Denn: Durch die Finanzkrise sind die Zinsen für Immobilienkredite seit Jahresbeginn um rund 0,5 Prozentpunkte gesunken.

Ein im Jahr 2000 zwischen 6 und 6,5 Prozent aufgenommener Kredit kann dadurch heute mit einem Forwardkredit zu einem Zinssatz von etwa 4,8 bis 5,1 Prozent prolongiert werden. Damit können sich Darlehensnehmer eine Zinsersparnis von einem guten Prozent sichern, was beispielsweise eine monatliche Kreditrate von 1.150 Euro auf rund 1.000 Euro sinken lässt. Lukrative Zwischentiefs ergeben sich beim Baugeld auch in Zeiten steigender Zinsen immer wieder: So fielen beispielsweise zwischen August und Oktober 2005 die Hypothekenzinsen binnen weniger Wochen um 0,35 Prozent. In der zweiten Jahreshälfte 2006 verbilligten sich Immobilienkredite in kürzester Zeit ebenfalls um 0,5 Prozentpunkte.

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