Immobilienkauf im Zinstief: 3-Zimmer-Wohnung statt Penthouse

Zinstief besser für niedrige Monatsrate und schnelle Entschuldung nutzen / Höhere Anfangstilgung und lange Zinsbindung ratsam

Dachterrasse, Kamin, Pool: Obwohl das aktuelle Zinstief Immobilienkredite günstig wie nie macht, sollten Immobilienkäufer ein Objekt erwerben, das ihren finanziellen Verhältnissen entspricht. „Mit einer Monatsrate von 700 Euro kann aktuell theoretisch ein Kredit über 240.000 Euro aufgenommen werden. Im Jahr 2008 gab es für 700 Euro Monatsrate lediglich eine Kreditsumme von 140.000 Euro“, sagt Kai Oppel vom Baugeldvermittler HypothekenDiscount.

Im Zinstief ist es möglich, eine deutlich höhere Kreditsumme aufzunehmen. Darlehen mit fünfjähriger Zinsbindung können zu Zinssätzen ab etwa 2,5 Prozent aufgenommen werden, Kredite mit zehnjähriger Zinsbindung gibt es bei günstigen Anbietern ab etwa 3,5 Prozent. Allerdings sollten Kreditnehmer genau prüfen, ob sie die Kreditmodalitäten auch nach Ablauf der Zinsbindung erfüllen können – und wie hoch die Restschuld in fünf oder zehn Jahren ist. „Wer sich aktuell für ein Darlehen mit fünfjähriger Zinsbindung entscheidet, muss bereits im Jahr 2015 eine Anschlussfinanzierung vornehmen. Würde ein solcher 240.000-Euro-Kredit mit einer 700 Euro Monatsrate bedient, wäre ein Anschlussdarlehen über 227.000 Euro fällig. Sind im Jahr 2015 die Zinsen nur um 2 Prozent gestiegen, würde sich die Monatsrate bereits auf 1078 Euro erhöhen“, warnt Oppel vor kurzen Zinsbindungen – und vor zu niedrigen Tilgungssätzen.

Kreditnehmer erhalten zwar im Zinstief grundsätzlich eine höhere Kreditsumme. Die Immobilie muss aber dennoch zum Geldbeutel passen. HypothekenDiscount rät zu langlaufenden Darlehen mit Anfangstilgungen von mindestens zwei oder drei Prozent. „Auf diese Weise profitieren Immobilienkäufer im Zinstief von einer niedrigeren Monatsrate und von einer schnelleren Entschuldung“, erläutert Oppel.

Tipp: Die Immobilie sollte maximal so teuer sein, dass die Höhe der monatlichen Kreditbelastung 40 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens nicht übersteigt.

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