Bielefelder Immobilientage: Finanzkrise hat Kredite um bis zu 1,5 Prozentpunkte verbilligt

Regionaler Baugeldvermittler Enderlein informiert über neue Kreditarten sowie Sanierungsdarlehen

Wer in Bielefeld oder in der Region Westfalen eine Immobilie erwerben möchte, hat im Augenblick gute Karten: Die Zinsen für Immobiliendarlehen sind seit Sommer 2008 kräftig gefallen. Nach Angaben des Bielefelder Baugeldvermittlers Enderlein liegen die Konditionen je nach Zinsbindung zwischen rund 3,6 und fünf Prozent.

„Besonders Immobilienkäufer mit einem geringeren Kreditbedarf von 50.000 bis 100.000 Euro können von sehr günstigen Krediten profitieren, wenn sie sich für ein Darlehen mit fünfjähriger Zinsbindung entscheiden“, sagt Manfred Hölscher vom Baugeldvermittler Enderlein. Die Zinsen für einen solchen Kredit liegen unter vier Prozent. Ideale Vorraussetzung für ein derartiges Darlehen ist laut Hölscher jedoch eine Anfangstilgung von mindestens fünf Prozent, um die Restschuld schnell zu reduzieren. Wer einen höheren Finanzierungsbedarf hat, sollte sich für Zinsbindungen von mindestens zehn, gegebenenfalls sogar 15 bis 20 Jahren entscheiden, da diese mehr Kalkulationssicherheit bieten. Welcher Kredit zu wem passt, erläutern die Baugeldexperten interessierten Besuchern der 11. Bielefelder Immobilientage. Diese finden vom 6. bis zum 8. März 2009 in der Stadthalle statt. Insgesamt werden rund 90 Aussteller neueste Trends aus der Immobilienbranche vorstellen und mit Tipps und Ratschlägen für Bauherren und Immobilienkäufer aufwarten.

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Seitwärts, aufwärts, abwärts – Keine klare Richtung bei Zinsen für Hypothekenkredite

Immobilienkäufer und Darlehensnehmer finden aktuell kaum klare Anhaltspunkte, ob die Zinsen für Hypothekenkredite in den nächsten Wochen steigen oder fallen. Einerseits treiben die steigenden Ölpreise die Inflationsrate auf einen neuen Höchststand – eigentlich immer ein Signal für die Notenbanken, die Zinszügel straff zu halten, um die Geldentwertung einzudämmen. Doch andererseits dämpfen die Finanzturbulenzen das weltweite Wachstum. Folgerichtig erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF), dass die US-Zinsen bis zum Jahresende weiter sinken – von aktuell 4,75 auf dann 4,25 Prozent. Der Baugeldvermittler HypothekenDiscount rät vor diesem Hintergrund, nicht auf fallende Zinsen zu spekulieren und das aktuelle Zinsniveau zu nutzen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte vor dem Hintergrund schwächerer Wachstumserwartungen ihre Verschnaufpause bei den Zinserhöhungen wohl verlängern. Für Deutschland prognostiziert der Sachverständigenrat 2008 nur noch 2,2 Prozent Wachstum – nach 2,6 Prozent im laufenden Jahr.

Ein Grund dafür ist der schwächere Export. Mit rund 1,43 Dollar hat der Euro mittlerweile ein Niveau erreicht, das deutlich bremsend auf das Wachstum der Exportwirtschaft wirkt. Umgekehrt macht der starke Euro Importe billiger und relativiert beispielsweise den Preisanstieg bei den auf Dollarbasis abgerechneten Rohstoffen. Darauf hat gerade erst das portugiesische EZB-Ratsmitglied Vitor Constancio hingewiesen – und damit eher zugunsten einer Zinserhöhungspause argumentiert.

Sein deutscher Kollege Axel Weber hat dagegen erneut weiteren Zinserhöhungsbedarf angedeutet. „Das Risiko, dass die Inflationsrate in Euroland dieses und nächstes Jahr über zwei Prozent liegt, ist nicht gebannt“, erklärte der Bundesbankpräsident. Weber betonte, dass die EZB die mittelfristige Preisstabilität im Auge behalten müsse. Insofern könnten auch nicht der feste Euro oder die Verspannungen am Geldmarkt „den Job der EZB erledigen“.

Trotzdem: Der Spielraum für größere Zinserhöhungen scheint mittelfristig begrenzt. Doch deshalb kurzfristig auf einen stärkeren Rückgang bei den Hypothekenkonditionen zu setzen, scheint riskant. Da die Zinsen im historischen Vergleich derzeit immer noch günstig sind, lohnt es sich für Bauherren und Immobilienkäufer, sich die aktuellen Konditionen für längere Laufzeiten zu sichern. Das gilt auch für die zweite Finanzierungsphase: Läuft die Zinsbindung der Erstfinanzierung in den kommenden drei Jahren aus, bringt ein jetzt abgeschlossenes Forwarddarlehen wertvolle Planungssicherheit – zu einem moderaten Zinsaufschlag. In jedem Fall empfiehlt es sich, die Angebote am Markt genau zu vergleichen.

Zins-Tendenz

kurzfristig: seitwärts

mittelfristig: leicht steigend

ImmobilienScout24 wird von Telekom komplett übernommen

Laut Financial Times Deutschland wird ImmobilienScout24 nun doch komplett von der Telekom übernommen. Damit nutzt die Telekom das Vorkaufsrecht, das ihr durch die Beteiligung als Minderheitsgesellschafter zustand. Wie schon berichtet, bezahlt die Telekom die Summe von ca. 360 Millionen Euro für einen Anteil von 66,2 % am Branchenriesen.

Bisher besaß die Telekom einen Anteil von 33,1 % und kam somit einem Bankenkonsortium aus Australien zuvor, welches den Hauptkuchen erwerben wollte, den bisweilen die Aareal Bank an Immoscout inne hatte. Mit 53 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2006 konnte Immoscout den Umsatz um satte 45 % zum Vorjahr steigern.

Mit einem Volumen von 1,2 Millionen Immobilien, 2,5 Millionen Unique User und 600 Millionen Page Impressions lt. ImmobilienScout24, zählt das Unternehmen zu den größten Immobilienportalen.

Immoscout24 wird verkauft!

ImmobilienScout24, das größte deutsche Immobilienportal, soll verkauft werden. Die Aareal Bank aus Wiesbaden möchte wohl ihren Anteil von 66% an dem Portal für 357 Millionen Euro an ein Konsortium aus Australien verkaufen. An dem Vertrag beteiligte sind der Spielkasinobetreiber und Medienkonzern Publishing and Broadcasting und die Bank Macquarie. Der Kuchen könnte jedoch auch noch, bedingt durch ein Vorkaufsrecht, an die Deutsche Telekom gehen.


Beteilungen: Immobilien Zeitung erhält Beteiligung des Deutschen Fachverlages

Laut einer Meldung des Horizont Newsletters, beteiligt sich der Deutsche Fachverlag (dfv) im Immobilien Bereich. Sollte das Kartellamt der Beteilgung zustimmen, erhält der Fachverlag rückwirkend zum 01.01.07 40 % Anteile an der Wiesbadener IZ Immobilien Zeitung Verlagsgesellschaft. Die „Immobilien Zeitung“ könnte im letzten Jahr laut Meldung einen Umsatz von 3,6 Mio. Euro erzielen.